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WAZ vom 26. September (von Sabine Pütz):

Nur nicht noch ein Super-Sommer

Triathletin Ina Reinders (24) gibt Ihren Sport trotz Asthmas nicht auf

Witten - Sie hat nicht viele Triathlon-Wettkämpfe beendet in diesem Jahr, mehrfach hat Ina Reinders vom asics-Team Witten Rennen aufgeben müssen. Stets wegen akuter Luftprobleme, die 24-Jährige ist nämlich Asthmatikerin. Ein Grund ihren Sport aufzugeben, ist das für sie indes nicht.
Als Ina Reinders zum Bundesliga-Auftakt-Wettkampf in Gladbeck im Mai zusammen mit Nina Fischer, Janine Härtel und Kerstin Lohmeyer mit zweieinhalb Minuten Vorsprung vor den übrigen Teams ins Ziel kam, da dachte sie: Ina, das könnte eine gute Saison für dich werden. Rundum fit fühlte sich die Xantenerin zu jenem Zeitpunkt, hatte neben der weiteren Bundesliga-Saison auch Weltcup-Rennen für die Zukunft geplant.
Wenige Wochen später dann hatte sich Ina Reinders von all diesen Träumen verabschiedet. Bei den deutschen Meisterschaften Mitte Juni in Obersulm musste sie das Rennen vorzeitig beenden, wegen Luftnot. Wie schon bei der DM im Jahr davor. Wie schon häufiger in ihrer bislang achtjährigen Laufbahn als Triathletin.
Eine Riesenenttäuschung keine Frage. Nach Obersulm, sagte Ina Reinders, "hatte ich eigentlich erst Mal keine Lust mehr". Doch dann warfen der DM-Dritten des Jahres 2001 einige in der Szene vor, sie sei in Obersulm nicht ausgestiegen aufgrund eines akuten Asthma-Anfalls, sie habe vielmehr "ein Kopfproblem".
Also startete Ina Reinders zwei Wochen später erneut, bei einem Triathlon in Löhne. Wieder war es während des Wettkampfes schwül-warm, wieder kam sie trotz Riesenvorsprungs vor dem abschließenden Lauf nicht ins Ziel.
Das war für Ina Reinders der Beweis: Es liegt nicht am Kopf, nicht am Erfolgsdruck (schließlich ging es in Löhne für sie um wenig). Sie ist Asthmatikerin seit ihrer Kindheit; und sie bleibt es. Eine, die ihr Asthma, seit sie (Leistungs)-Sport  betreibt, im Alltag so gut wie gar nicht spürt; und eine, der im Wettkampf bei schwül-warmen Wetter regelmäßig die Luft wegbleibt. Auch wenn sie seit Jahren nach Medikamenten sucht, mit denen sie das Problem in den Griff bekommt: "Es hat mir alles nichts geholfen."
Sie hat sich zurückgezogen nach Löhne. Weil sie ihren asics-Team-Kolleginnen nicht schaden wollte, wie sie betont - als möglicher Totalausfall bei einem Bundesliga-Wettkampf. Weil sie ahnte, dass während dieses "Super-Sommers" für sie einfach nichts zu gewinnen sein würde.
Immerhin konnte sich Ina Reinders so voll und ganz auf ihren Studienabschluss an der FH in Düsseldorf konzentrieren, seit Montag ist sie frisch examinierte Diplom-Betriebswirtin und seit zwei Wochen wieder zurück in der Triathlon-Szene. Beim Rennen in ihrer Heimatstadt Xanten wurde Ina Reinders hinter der Dritten der Langdistanz-EM, der Niederländerin Sione Jongstra, nämlich Zweite. "Dieser Wettkampf", sagt die 24-Jährige, "hat mir schon Auftrieb gegeben." Zumal sie in Xanten trotz zuletzt deutlich reduzierten Trainings fast zwei Minuten schneller war als noch 2002. "Das hat mir gezeigt, dass ich es noch einmal versuchen sollte", sagt Ina Reinders.
"Es": weiterzumachen mit dem Wettkampfsport. Zu versuchen, mal wieder eine gute Triathlon-Bundesliga-Saison zu absolvieren, mit dem asics-Team-Witten 2004 die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft zu gewinnen - und vielleicht ja noch einmal eine DM-Medaille. Hoffentlich gibt es 2004 nur nicht schon wieder so einen Super-Sommer. "Man muss halt Glück haben", sagt Ina Reinders im Hinblick auf die zumeist in den Hoch-Temperatur-Monaten stattfindenden wichtigen Triathlon-Wettkämpfe. "Aber es gibt ja auch in diesen Monaten mal Tage an denen es regnet."